SWR3 Gedanken

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Ich liebe Familiengeschichten. Fast die interessanteste für mich ist die von Jesus.

Seine Mama Maria ist nach unserem Maßstab heute eigentlich viel zu jung um ein Kind zu kriegen, 14 oder 15. Außerdem ist sie nicht mit Josef verheiratet. Das war damals ganz schwierig. Dann ist der kleine Jesus unter miesen Bedingungen auf einer Reise in einem Stall geboren. Das wäre alles zu verkraften gewesen, wenn Jesus ein mehr oder weniger normaler Junge gewesen wäre. Ist er aber nicht. Er hält seine Eltern auf Trab. Auf einer Wallfahrt haut er einfach ab und auch sonst belehrt er sie oft. Er ist ganz schön anstrengend - eben so richtig in der Pubertät.

Mit Ende 20 dann der große Bruch: Jesus trennt sich von seiner Familie, zieht durch die Welt und erzählt von Gott, seinem wahren Vater. Das muss für Josef doch ein Schlag gewesen sein.

Viele Leute folgen Jesus. Das wird eine richtige Bewegung. Er heilt Menschen und erklärt ihnen, wie sie gut zusammenleben können. Sehr interessant, wo es in seiner eigenen Familie eben nicht so läuft.

Die versucht nämlich immer wieder, ihn zu stoppen und nach Hause zu holen. Sie halten ihn für psychisch labil. Jesus reagiert gar nicht darauf. Er ist von seiner Sache fest überzeugt. Und er hat ja gute Freunde, die immer bei ihm sind.

Die Familiengeschichte von Jesus ist nicht immer rund gelaufen. Aber genau das wirkt entlastend auf mich, weil es bei mir in der Familie auch oft knarzt.

Am Ende wird Jesus grausam ans Kreuz gehängt und stirbt. Maria ist bei ihm und sein engster Freund.

Seine Geschichte geht dennoch gut aus. Er steht wieder auf von den Toten und beweist seiner Familie und allen Kritikern, dass er Recht hatte: An der Sache mit Gott ist was dran. Nach dem Tod geht es bei ihm weiter.

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