SWR3 Gedanken

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Eine große Hochzeitsparty. Ganz viele Gäste sind gekommen. Und dann der Supergau: der Wein geht aus. Der Albtraum jedes Hochzeitspaares. Maria ist eine Freundin, und sie will helfen. Ihr Sohn Jesus ist auch auf der Party. Er ist ein ganz besonderer Typ, und Maria weiß, dass er helfen kann. Also geht sie zu ihm und erzählt ihm, dass es keinen Wein mehr gibt. Jesus reagiert abweisend: „Was willst Du von mir Frau? Ich kann jetzt nichts tun.“

Maria geht gar nicht darauf ein. Wie ein bockiges Kind lässt sie ihn stehen und sagt zur Bedienung: „Macht, was er euch sagen wird.“ Sie kennt ihren Sohn einfach am besten.

Später lässt Jesus die Krüge mit Wasser füllen, und als der Küchenchef das Wasser probiert, ist es der beste Wein. Alle sind erstaunt. Jesus hat tatsächlich geholfen. Auch wenn er erst nicht wollte.

Ich finde das interessant. Warum wollte er eigentlich erst nicht helfen? Wollte er sich einfach gegen seine Mutter auflehnen? Oder hat er gewusst, dass später im Leben noch größere Aufgaben auf ihn warten und deshalb noch gezögert? Genau so interessant ist Maria für mich: sie lässt sich nicht beirren und abwimmeln. Sie hätte ja auch beleidigt gehen können. Aber sie ist ganz sicher, dass Jesus was unternehmen wird.

In Sachen Kommunikation ist das sicher keine Meisterleistung zwischen den beiden. Ist ja irgendwie auch sympathisch, dass es selbst in Jesu Familie nicht immer rund gelaufen ist.

Für mich geht es in dieser Bibelgeschichte aber um mehr als Kommunikation: um Vertrauen. Maria vertraut darauf, dass Jesus helfen kann und handelt. Sie kennt ihn. Er wird was tun. Und Jesus -frei nach dem Motto: „Sie wird schon wissen, warum sie mich jetzt hier so nervt.“, vertraut seiner Mutter - und tut was.

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