SWR3 Gedanken

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„Ein gutes neues Jahr!“ Nein, nein, ich weiß schon, dass wir weit über Neujahr hinaus sind. Aber heute, wo viele wieder in Schule oder Arbeit zurück kehren, wünschen sich auch viele ein gutes neues Jahr, weil sie sich ja in den Weihnachtsferien nicht gesehen haben.
Für manche ist so ein neues Jahr, zumal am ersten Arbeitstag auch belastend. Da stehen dann ein Haufen Probleme oder Sorgen vor ihnen. Für andere ist so ein Jahresanfang mehr Lust als Last, wenn sie ausgeruht und gern die Dinge anpacken, die sie so vorhaben.
„Ein gutes neues Jahr“ – da schwingt bei den einen vielleicht Skepsis oder Angst mit. Wenn sie krank sind und nicht wissen, wie ihre Krankheit weiter verläuft. Oder wenn ihnen die Sorgen schon im letzten Jahr über den Kopf gewachsen sind. Dann bedrückt sie das vielleicht, wenn sie Menschen sehen, die das neue Jahr mit Optimismus und Elan angehen. Ich habe ein Zitat gelesen, das diese beiden Gefühlslagen gegenüber dem neuen Jahr zusammenbringt. Und im besten Fall auch die Menschen mit verschiedenen Belastungen und Kräften zusammen bringt. Dieses Zitat ist vom jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber und heißt
„Mit sich beginnen, aber nicht bei sich enden, bei sich anfangen, aber sich selbst nicht zum Ziel haben“. Klingt komplizierter als es ist. Bei mir anfangen könnte heißen, mich um mich selbst kümmern. Schauen, dass das was mich belastet und bedrückt anders, leichter wird. Mit mir anfangen könnte auch heißen nicht nur reden, sondern tun, nicht immer auf die Anderen warten, sondern selbst den ersten Schritt tun.
Nicht mich selbst zum Ziel haben, nicht bei mir enden könnte bedeuten auch auf die Anderen schauen, was für sie tun. Weil das dann wieder was mit mir tut. Gut tut.
„Mit sich beginnen, aber nicht bei sich enden, bei sich anfangen, aber nicht sich selbst zum Ziel haben.“ Ein gutes Zitat für ein gutes neues Jahr!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2795
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