Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Und, sind Ihre Weihnachtsplätzchen schon alle aufgegessen? Vom Christstollen – ist da noch was übrig? Ich gehe mal davon aus, die meisten dieser leckeren Süßigkeiten sind mittlerweile weg. Ebenfalls weg sind vielerorts die Christbäume, Lichterketten und anderer Weihnachtsschmuck, der wochenlang zu sehen war. Ob mit diesem ‚Weg-sein‘ - ein ‚Aus und vorbei‘ verbunden ist? Sind also die Pfunde, die manche zugelegt haben aufgrund üppigen Essens und Trinkens, die einzigen Überreste, die geblieben sind – dazu noch Geschenke und Grüße zu Weihnachten und zum Neuen Jahr?

Ich kann gut verstehen, dass irgendwann die Freude, geschmückte Bäume und Lichterketten zu sehen, ganz schnell abnimmt. Auch mir geht es nicht anders.

Auch wenn ich zugeben muss: Etwas Wehmut ist jedes Mal dabei, wenn zuhause oder in der Kirche Christbaum, Krippe und einiges mehr abgebaut werden und ich dann sage: „Ciao, bis zum nächsten Mal!“

Gleichzeitig bin ich froh, dass in meiner alt-katholischen Kirche die Weihnachtszeit bis Anfang Februar geht! Der Grund dafür liegt nicht darin, dass wir uns schwertun, die Weihnachtsdekoration aus unseren Kirchen zu entfernen. Nein, auch da tut es gut, wieder im Alltag anzukommen. Für mich ist wichtig, das, was wir am Fest der Geburt Jesu gefeiert haben, auch ins ‚normale Leben‘ mitzunehmen. Ohne das „Drum-Herum“ kann ich mir die Botschaft, ‚Gott wird Mensch‘, noch einmal und immer wieder ganz persönlich sagen lassen. Denn Weihnachten hat mit meinem Leben zu tun! Jesus bleibt nicht das kleine, ‚niedliche Kind‘ in der Krippe, er muss erwachsen werden und er muss sich zurechtfinden. Erst dann lebt er seinen Glauben mit allen Konsequenzen.

Die Botschaft von Weihnachten soll in meinem Alltag weiterleben: ‚Gott wird Mensch‘, auch dann, wenn alle Plätzchen aufgegessen sind und vom Glanz der Weihnachtslichter fast nichts mehr zu sehen ist!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27915
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