SWR3 Gedanken

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„Ich muss nur nochmal schnell eine Mail schreiben.“ So was in der Art, sage ich oft. So ein Satz mit „nur nochmal schnell“. Auch ein Klassiker von mir: „Ich geh nur mal noch schnell zum Müll runter.“ Oder „Jetzt hört mal ganz kurz zu.“ Ich habe gemerkt, dass dieses „mal schnell“ oder „mal kurz“ mich hetzt. Ich lege Tempo rein, in das, was ich gerade mache, obwohl das gar nicht sein muss.

Jetzt habe ich irgendwo gelernt, dass es „schnelle Wörter“ und „langsame Wörter“ gibt. Und dass es etwas ausmacht, welche Wörter ich benutze. Wenn ich die „schnellen Wörter“ verwende, dann verhalte ich mich auch schnell. „Schnelle Wörter“ sind zum Beispiel: „nur noch eben“ oder „nur ganz kurz“, „sofort“ oder „nur ein ganz kleiner Moment“. Die schnellen Wörter machen nicht nur mich selber hektisch, sondern auch die Leute um mich herum.

„Langsame Wörter“ kenne ich auch. „In aller Ruhe“ zum Beispiel. Oder „nach und nach“. Vielleicht sollte ich den schnellen Wörtern einfach mal die langsamen entgegensetzen. Dann würde das heißen: „Jetzt geh ich noch in aller Ruhe den Müll runterbringen.“ Das wirkt gemächlicher auf meine Umwelt und es ent-stresst auch mich. Ich kann dann das, was ich gerade tue richtig machen, mich darauf konzentrieren und nicht mit den Gedanken schon wieder weiter sein. Auf lange Sicht gesehen, ist es viel sinnvoller langsam zu machen. Das ist gesünder und nicht so anstrengend wie das dauernde „schnell, schnell“. Wenn ich langsam mache, fällt viel Druck von mir ab und ich kann durchatmen. Und das ist das gut für mich und für die Leute um mich herum.

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