SWR3 Gedanken

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Ein Highlight im vergangenen Jahr war bei mir sicher der Urlaub mit meiner Familie. Wir hatten schöne Stunden und viel Zeit füreinander. Und das große Familienfest im Sommer, bei dem wir alle mal wieder zusammen waren. Aber es gab im vergangenen Jahr natürlich auch Streit und große Anstrengungen. Und dass Steffi, eine ehemalige Klassenkameradin von mir, gestorben ist macht mich traurig und ich muss häufig an sie denken.

Auch ich schaue heute an Silvester auf das vergangene Jahr zurück. In einem Gedicht zu Silvester hat der Pfarrer und Theologe Dietrich Bonhoeffer das auch gemacht und es so formuliert: „Doch willst du uns noch einmal Freude schenken an deiner Welt und ihrer Sonne Glanz, dann wolln wir des Vergangenen gedenken und dann gehört dir unser Leben ganz.“

Bonhoeffer schaut also auch zurück. Und das gerne. Er findet in dem, was vergangen ist, Freude. Aber natürlich weiß er, dass nun wirklich nicht alles Freude war. Immerhin war er zu dem Zeitpunkt schon lange in Haft. Seine Verlobte hatte er immer nur kurz gesehen, wenn sie ihn in der Gefangenschaft besucht hat. Die Zeit im Gefängnis war von Ängsten und Sorgen bestimmt.

Allerdings lässt er sich davon nicht bestimmen, sondern davon, dass er und seine Familie von guten Mächten wunderbar geborgen sind und dass Gott sowohl in den hellen als auch in den dunklen Momenten ganz nahe ist.

Das wäre natürlich das Schönste, wenn ich in allen Erlebnissen des Jahres 2018 irgendetwas von Gott entdecken könnte. Für die schönen Momenten fällt das leicht, für die traurigen finde ich das schwieriger. Dass Steffi gestorben ist, nehme ich Gott übel. Dass er immer bei ihr war und sie jetzt bei ihm, glaube ich aber trotzdem und erinnere mich an sie und ihr Lachen und ihre Lebensfreude. Und das macht mich sehr dankbar. Und deshalb singe ich das Lied von den guten Mächten und dass Gott dabei ist.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27806
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