SWR3 Worte

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Heute ist der evangelische Buß- und Bettag. Früher ein Feiertag, mit viel Zeit für das Gebet. Der Theologe Fulbert Steffensky erzählt, warum er das Beten so wichtig findet:

Ich bin ein viel zu zweifelnder Christ, als dass ich auf das Gebet verzichten könnte. Das Gebet ist eigentlich die einzige Stelle, wo man Dinge zusammenkriegt, die sonst nicht zusammenpassen. Die Güte Gottes und was in der Welt passiert, was nicht alles die Schuld der Menschen ist. Im Gebet finden die Schönheit und die Tragik des Lebens zueinander. Meine Überzeugung ist: Je größer die Zweifel, desto wichtiger ist das Gebet. Und wenn ich es nicht kann, dann bete ich halt ungekonnt. Wenn ich eins gelernt habe von diesem Christentum, dann das: Es muss nichts ganz sein, ich als Mensch kann Fragment sein. Gnade erlaubt es mir, ein nicht vollkommener Mensch zu sein. Gnade ist, dass ich nicht unter Ganzheitszwängen lebe, auch nicht unter religiösen.

3E – echt. Evangelisch.engagiert. Das Ideenmagazin für die Kirche.

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