SWR3 Gedanken

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In Amerika ist gerade ein neues Projekt zum Thema „gemeinsames Essen“ gestartet worden. Das „Family Dinner Project“. Forscher der Universität Harvard haben herausgefunden, dass Kinder, die einmal am Tag gemeinsam mit der ganzen Familie essen, selbstbewusster sind. Sie lernen leichter und haben das Gewicht besser im Griff. Auf die ganze Entwicklung bezogen haben diese Kinder im Schnitt weniger Probleme mit Drogen oder mit Depressionen. Das Family Dinner Project will auch wachrütteln. 70% aller Amis essen nicht zu Hause. 20% sogar im Auto. Viele Familien essen nie gemeinsam. Überhaupt geht das zu Hause essen zurück. Wenn ich in Amerika zum Beispiel Freunde zum Essen einlade, dann in einem Restaurant.

Das Family Dinner Project will die Familien zum Essen wieder an den Tisch nach Hause holen. Und bietet dazu ganz praktische Unterstützung. Ich melde mich an und kriege täglich einen Newsletter in dem ich Rezepte vorgeschlagen bekomme, Ideen für Gespräche und für Spiele beim gemeinsamen Essen. Ein Spielvorschlag heißt zum Beispiel „Grimassen schneiden“. Jede und jeder zeigt seine liebste Grimasse am Tisch. Oder das Spiel „Katze und Kuh“. Dabei gibt einer immer das Kommando „Katze“ oder „Kuh“ und die anderen müssen jeweils miauen oder muhen. Das geht dann immer schneller oder immer lauter und leiser bis jemand das falsche Geräusch macht.

Bei uns ist das Essen momentan mit kleinen Kindern eher anstrengend. Egal wie: wir essen mindestens einmal am Tag zusammen. Wir haben dann Zeit miteinander, erzählen, was so läuft. Und lachen. Wir haben nämlich das ein oder andere Spiel vom Family Dinner Project ausprobiert. Die Ideen sind klasse und ich glaube, sie können wirklich einen Neustart in Sachen gemeinsames Essen bringen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27529
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