SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Sara Cunningham aus Oklahoma leidet. Denn ihr Sohn ist schwul. Sara engagiert sich in einer freichristlichen Gemeinde. Da sagen sie ihr, dass sie so schnell wie möglich versuchen soll, ihren Sohn wieder auf die rechte Bahn zu bringen. Sara verzweifelt. Sie findet es schrecklich, dass er einen Mann liebt. Gleichzeitig kühlt sich ihr Verhältnis deutlich ab. Bald kommt ihr Sohn gar nicht mehr nach Hause.

Sara wird wütend. Sie denkt: Es kann doch nicht sein, dass ich mein Kind verliere. Und dann stellt sie sich dem Thema Homosexualität. Sie recherchiert im Netz, spricht mit Leuten, liest in der Bibel. Sara erfährt wie es Homosexuellen geht, die von ihren Familien nicht akzeptiert werden. Das Ganze wird für sie zu einer Reise zu sich selbst. Sie stellt sich dem, wovor sie Angst hat und was sie anfangs noch verurteilt hat. Inzwischen ist sie wütend auf sich selbst, weil sie jahrelang so verbohrt gewesen ist. Sie war in einer entscheidenden Lebensphase ihres Sohnes nicht für ihn da, weil sie gedacht hat, er sei nicht richtig.

Jetzt ist Sara Cunningham aktiv geworden. Vor allem, weil sie erkannt hat, wie viele Eltern den Kontakt zu ihren Kindern nach dem Coming Out abbrechen. Wie viele Familien daran zerbrechen. Auf ihrer Facebookseite hat sie einen Aufruf an alle Homosexuellen gepostet:

„Wenn ihr eine Mutter braucht, die auf eure schwule oder lesbische Hochzeit kommt, weil eure wahre Mutter nicht dabei sein will, dann gebt mir Bescheid. Ich bin da für euch. Ich werde euer größter Fan sein.“

„Ich bin da für euch.“ Besser kann man gar nicht auf den Punkt bringen, worum es geht. Sara steht hinter den Paaren, stärkt ihnen den Rücken und freut sich mit ihnen darüber, dass sie sich lieben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27523
weiterlesen...