SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Ich finde es toll, dass Gott aus wenig viel machen kann.  Ganz egal, wie wenig ich habe – wenig Zeit oder wenig Können oder wenig Möglichkeiten – Gott kann trotzdem daraus was richtig Gutes machen.

Jesus hat das mal am Beispiel von Broten und Fischen gezeigt. Im Markusevangelium Kapitel 6 wird erzählt, dass Jesus den ganzen Tag lang mit 5000 Menschen geredet hatte. Ohne Pause. Als er fertig war, da waren die Leute hungrig. Aber sie hatten nur fünf Brote und zwei Fische. Da nimmt Jesus das Wenige, das sie haben und verteilt es unter die Leute. Und es passiert ein Wunder: Alle werden satt. Am Ende bleiben sogar noch 12 Körbe voller Reste übrig.  – Gott kann aus wenig viel machen.

Zunächst einmal kommt einem das unglaublich vor. Aber das gibt es wirklich.
Ich denke an Abraham Lincoln. Er war der 16. Präsident der Vereinigten Staaten und wurde am 6.November 1861 – also genau heute vor 157 Jahren – in das höchste Amt von Amerika gewählt. Abraham Lincoln kam aus einer armen Familie und hatte nur eine sehr geringe Schulbildung. Seine Amtszeit hat gerade einmal vier Jahre gedauert. Und trotzdem ist er bis heute der beliebteste Präsident Amerikas. Er hat  die Sklaverei in Amerika abgeschafft. Abraham Lincoln hat auf Gott vertraut und erlebt, dass Gott in seinem Leben aus wenig viel machen konnte.

Ich finde das ermutigend. Denn manchmal denke ich auch: Was hab ich schon und was kann ich schon? Ich hab nicht viel Geld, ich bin nicht besonders begabt, eher Durchschnitt. Und es gibt Tage in meinem Leben, da hab ich das Gefühl, dass mich alles überfordert. Wie soll ich das nur schaffen?, frage ich mich dann. Die Arbeit. Die Konflikte in der Familie. Die Erwartungen der anderen. Oft denke ich: ich hab viel zu wenig Kraft und zu wenig Zeit dafür. Aber Abraham Lincoln und die Geschichte von den fünf Broten und zwei Fischen erinnern mich: Überlass das Wenige, was du hast, Gott. Er kann viel daraus machen. Das macht mir Mut.

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