Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

Manchmal mach ich mir freitags nachmittags auf dem Weg von der Arbeit nach Hause einen Spaß daraus, die Stauberichte im Radio zu hören. Zwischen meiner Arbeitsstelle und meinem Heimatdorf in der Eifel gibt es in der Regel keine Probleme, aber wer über die Autobahn von Köln kommt oder von Mainz, der kann schon mal eine Stunde Fahrzeit draufschlagen für zähfließenden Verkehr oder Stau.  Neuerdings sagen sie im Radio ja sogar die Wartezeit an, da entwickelt sich manchmal bei mir eine gewisse Schadenfreude.

 

Anders natürlich, wenn ich selber im Stau stehe. Dann bin ich maximal genervt über all die Idioten, die Deutschlands Straßen verstopfen. Und vergesse gern, dass ich ja auch eine von denen bin, die selten öffentliche Verkehrsmittel benutzen.

Dann mache ich mir so meine Gedanken über die Gründe für den Stau.

Eine Baustelle: gut, das wird mir irgendwann zugute kommen, weil dann wieder freie Fahrt ist. Ein Unfall. Hoffentlich nicht zu schlimm und keine Toten – und ich bin dann froh, dass ich nur im Stau warten muss und nicht die Ursache bin für den Stau. Und ich rege mich wieder ab.

Einfach zu viele Autos unterwegs, kein besonderer Grund für einen Stau. Naja, wir wollen halt alle mobil sein und selbst jederzeit überall hinfahren….das ist schön unabhängig, aber wir verstopfen damit eben auch die Straßen.

In manchen Orten gibt es Mitfahrerbänke. Wer da sitzt, will mitgenommen werden, das mache ich dann auch. Hab mich allerdings selbst noch nie draufgesetzt. Da wäre ich ja auf hilfsbereite Menschen angewiesen, die mich mitnehmen – das fühlt sich unbehaglich an. Blöd eigentlich. Es gäbe weniger Stau, wenn wir mehr Mitfahrer würden. Und es stärkt die Gemeinschaft, wenn wir uns zu gemeinsamen Fahrten verabreden.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27351
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