SWR3 Worte

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Dörte hat nach einer Krebstherapie einen künstlichen Darmausgang, ein Stoma. Wie es ihr damit geht erzählt sie selbst:

„Ich ertappe mich öfter (…) bei dem Gedanken, dass Gott den Kopf schüttelt, wenn er sieht, was ich aus dem so kostbaren Geschenk des Lebens gelegentlich mache. Ich ärgere mich über die gleichen kleinen und großen Dinge wie vor der Krankheit. (…) Ich bin kein besserer Mensch geworden, ich habe mein Leben nicht von Grund auf verändert und erneuert. Aber da ist mein Stoma (…) und die Momente, in denen es mich durch seine Existenz behutsam zurückholt zu mir selbst (…) und mich spüren lässt, worauf es wirklich ankommt. In solchen Momenten scheint es mir, als hätte sich ein Engel auf meinem Bauch niedergelassen.

(…) Ich habe durch die Krankheit gelernt, Glück neu und anders zu lesen. Es ist ein anderes Glück, aber es hat die Kraft mich durch mein Leben zu tragen.“

K. Althoff, Sozialprotokoll: ein anderes Glück. In: Publik Forum 7/2017

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27328
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