SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Beim Frühstück linst sie über den Rand der Zeitung, er hebt gerade seine Kaffeetasse. Sie lächeln sich an. Sanft legt sie ihre Hand auf seine und stellt die Frage, die sie schon die ganze Zeit auf dem Herzen hat: „Liebling, hast du den Müll rausgetragen?“

Nicht gerade der Gipfel der Romantik. Aber vermutlich Realität an vielen Frühstückstischen. Oder beim Abendessen. Oder beim Spaziergang im Wald. Ist ja auch kein Wunder. So viele Dinge, die es zu regeln oder organisieren gibt, die man miteinander besprechen will oder muss. Alltag eben. Da bleibt die Romantik gerne mal auf der Strecke. Aber nicht heute.

Denn heute ist der Tag des Liebesbriefchens. Erfunden wurde er in Kanada als „Love Note Day“. Viel mehr lässt sich leider nicht herausfinden über diesen kuriosen Gedenktag, aber das macht ja nichts. Nehmen wir diesen Tag einfach als kleinen Hinweis darauf, dass Liebe und Aufmerksamkeit auch im Alltag ihren Platz haben wollen und sollen.

Briefe schreiben, ist ja nun leider ein bisschen aus der Mode gekommen. Aber eine kleine liebvolle Botschaft passt auch auf einen Post-it-Zettel. Oder in eine SMS, Whatsapp-Nachricht oder eine schnöde Mail. Und zur Not kann man es auch einfach sagen: „Liebling, du bist mir wichtig.“ Oder „Danke, dass es dich gibt“. Oder: „Was habe ich für ein Glück, dich zu haben.“

Und dann kann man immer noch über den Müll nachdenken. Oder all die anderen wichtigen Dinge klären, die zum Alltag gehören. Die lassen sich vielleicht sogar viel besser regeln, wenn es ab und an auch um das geht, was wirklich wichtig ist. Und wirklich wichtig ist nicht der gelbe Sack vor der Haustür, sondern dass der, den ich liebe, weiß, dass ich ihn liebe. Und ab und an tut es gut, wenn man das auch sagt und zeigt. Vielleicht nun eben heute. Am „Love Note Day“.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27242
weiterlesen...