SWR3 Gedanken

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Händchen halten – sich fest an der Hand nehmen: Das machen schon Kinder ganz instinktiv. Wenn sie unsicher oder ängstlich sind. Oder wenn sie einfach die Nähe suchen zu den Menschen, die sie gerne haben. Später ist das „Händchenhalten“ oft das erste für andere sichtbare Zeichen einer Beziehung. Und signalisiert auch nach längerer Zeit noch: Wir gehören fest zusammen! –

Wissenschaftler haben herausgefunden: Paare, die sehr lang und besonders innig mit einander verbunden sind, können sogar gegenseitig Schmerzen lindern indem sie sich einfach nur an den Händen halten. Über 75 Jahre lang haben Forscher Menschen auf ihren Lebenswegen begleitet. Sie wollten herausfinden, was ist das, das Glück? Und dabei haben sie eine uralte Sache neu entdeckt: Die Liebe. Nicht Erfolg oder Reichtum sind entscheidend für Glück. Sondern: die Liebe. Und: Das Leben so zu leben, dass die Liebe nicht verdrängt wird.

Das Händchenhalten gehört dazu. Es macht deutlich: Das größte Glück entsteht in Beziehungen. Mit und zu anderen Menschen. Wer liebt und geliebt wird kann Großes leisten. Und Liebe kann nicht nur Schmerzen lindern, sondern sorgt sogar auch für ein entspanntes Nervensystem und ein gesundes Gehirn. – Mich erinnert das an Paulus. Das war einer der ersten Christen. Und der hat einmal geschrieben: Auch wenn ich alles hätte: Wissen und Reichtum und Macht. Ohne Liebe wäre das alles bedeutungslos.

Ohne Liebe ist alles nichts. Paulus hat das damals schon gewusst und die Wissenschaft hat es nun 2000 Jahre später neu bestätigt. Deshalb: Wer seine Liebe gefunden hat, der kann das ruhig zeigen. Vielleicht ja in dem er sie ganz fest an den Händen hält.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27171
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