SWR3 Gedanken

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Heute ist der letzte Arbeitstag eines Kollegen. Er geht in den Ruhestand. Viele Jahre ist er Tag für Tag zur Arbeit gegangen. Hat Energie reingesteckt in seine Aufgaben. Ist über die Jahre älter geworden. Und nun ist heute der letzte Tag in diesem Job.

Irgendwie ist das schön und irgendwie ist das schwer. Für alle, die nun ohne ihn weiterarbeiten werden und für ihn auch. Er hat genug andere Sachen zu tun, um seine Zeit zu füllen. Aber die gewohnte Arbeit und die Kollegen werden ihm schon auch fehlen. Sein Alltag wird nun anders. Und vielleicht muss er neu für sich herausfinden, worin sein Wert liegt. Denn über all die Jahre hat er sich auch über seine Arbeit definiert. Das ist ja oft so, in einer Gesellschaft in der der viel zählt, der viel schafft. Was ist der Wert, der nichts mehr schafft?

Solche Gedanken gibt es immer wieder. Nicht nur beim Schritt in den Ruhestand. Sondern auch in Lebensphasen, in denen man nicht so leistungsstark sein kann. Vielleicht weil man krank ist oder einfach erschöpft.
Mir hilft da eine Zusage Gottes. „Bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet.“

Mich tröstet das. Egal, was mit mir passiert, da gibt es immer etwas das gleichbleibt. Einen der gleich bleibt. Und der ist immer bei mir. Begleitet mich. Trägt mich sogar, wenn mir die Kraft ausgeht. Bis ich grau werde. Ich glaube daran, dass ich für Gott wertvoll bin und, dass er mich begleitet. Es tut mir gut zu wissen, dass er gleichbleibt, egal, wie sehr ich mich verändere. Oder wie sehr sich die äußeren Umstände ändern.

Das gilt mir, meinem Kollegen und allen Menschen: „Bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet“.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27099
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