SWR3 Gedanken

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Es ist doch immer wieder dasselbe: nach dem Urlaub, am Jahresanfang oder an Geburtstagen nimmt man sich die großen Veränderungen vor. Und immer wieder scheitert man damit. Weil sie eben oft zu groß sind.   Es gibt da einen Text, der so realistisch wie hilfreich ist. Ein Gebet von Antoine de St.-Exupéry und es geht so: 

„Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, Herr. Sondern um die Kraft für den Alltag. Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte...

Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung. Schenke mir das Fingerspitzengefühl um herauszufinden was erstrangig und was zweitrangig ist … Hilf mir das nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen.

Verleihe mir die nötige Phantasie, im rechten Augenblick ein Päckchen Güte, mit oder ohne Worte, an der richtigen Stelle abzugeben.

Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.

Erinnere mich daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt.  Schick mir im rechten Augenblick jemand, der den Mut hat, mir die Wahrheit in Liebe zu sagen. Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen. Gib, dass ich diesem schönsten, riskantesten und zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin. Mach aus mir einen Menschen, der einem Schiff mit Tiefgang gleicht, um auch die zu erreichen, die „unten“ sind. Bewahre mich vor der Angst ich könnte das Leben versäumen.

Gib mir nicht was ich mir wünsche, sondern was ich brauche.

Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27092
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