SWR3 Gedanken

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„Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum“. Diesen Spruch habe ich schon unzählige Male gehört und gesehen. Auf Postkarten, Kalendern oder Kissen. Kalendersprüche sind ja manchmal ein bisschen platt. Klar, so einfach ist es auch gar nicht seinen Traum zu leben. Und es tut doch irgendwie auch gut sich in seine Träume zu flüchten, wenn das eigene Leben mal nicht so schön ist.

Mich erinnert dieser Spruch an die Geschichte von Jakob. Der lebt eher einen Albtraum. Von daheim vertrieben irrt er durch die Gegend, ist auf der Flucht. Eines Nachts träumt er. Er träumt von einer Leiter, die vom Boden bis in den Himmel reicht. Engel steigen da hoch und runter und ganz oben steht Gott. Und Gott sagt ihm, dass Jakob das Land, auf dem er gerade liegt, bekommen soll und, dass er ganz viele Kinder, Enkel und Urenkel bekommen wird. Und, dass Gott immer mit ihm geht und auf ihn aufpasst.

Am nächsten Morgen wacht Jakob auf und ist erstmal völlig von den Socken. Er merkt, dass dieser Traum kein normaler Traum war. Für ihn ist es, als hätte Gott mit ihm gesprochen und es verändert sich etwas in ihm. Sein Leben, das vorher echt nicht gut lief, ändert sich. Er ändert sich. Vorher hatte er üblen Streit mit seinem Bruder. Nach diesem Traum hat er die Kraft sich mit ihm auszusprechen und zu versöhnen. Weil er nun weiß, dass Gott ihn liebt und bei ihm ist.

„Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum“. Für Jakob ist das wahr geworden. Er hat gelebt, was ihm sein Traum gesagt hat. Er hat sich danach von Gott begleitet gewusst und hat endlich das Leben gelebt, das er sich vorher nicht zu leben getraut hat.

Was Gott Jakob im Traum zugesagt hat, das gilt auch noch heute „Ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst“. In dem Vertrauen können Träume gelebt werden. Auch Ihre.

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