SWR3 Gedanken

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Besuchen Sie den Friedhof. So preisen viele Reiseführer Friedhöfe an: Man soll sie auf keinen Fall verpassen, wenn man unterwegs ist. Ob Prag, Hamburg oder Wien. Ob christlich, ob jüdisch. Menschen gehen gern auf Friedhöfe und sehen sich dort die Gräber an. Von berühmten Leuten und von Unbekannten. Oft sind Gräber auch richtig schön rausgeputzt. Tolle Blumen, ein interessanter Spruch oder ein Foto. Manche sind verwildert, manche ganz besonders akkurat. Jeder Friedhof hat etwas Eigenes, Besonderes.

Ich gehe gern auf Friedhöfe. Nicht nur weil Reiseführer sie empfehlen. Sondern weil sie wirklich besondere Orte sind.  Sie haben eine ganz eigene Atmosphäre. Man kann dort ruhig werden. An Verstorbene denken. Egal, ob die genau auf dem Friedhof beerdigt sind oder auf einem anderen. Wenn ich zum Grab eines Freundes gehe, dann denke ich nicht wirklich, dass er da noch drin liegt. Ich vertraue darauf, dass die Toten bei Gott sind. Sie sind bei Gott und dort ist es wunderschön. Da ist kein Leid mehr, keiner muss mehr weinen und keiner hat Schmerzen. So steht es in der Bibel.

Für mich ist der Friedhof deshalb auch kein trauriger Ort. Die Erinnerung an die Menschen, die ich geliebt habe und die gestorben sind, die habe ich im Herzen. Und, dass sie jetzt bei Gott sind, das tröstet mich. Daran denke ich, wenn ich auf einem Friedhof bin.

Deshalb folge ich dem Rat der Reiseführer auch gerne. Der Friedhof ist ein guter Ort, um über das Leben und Sterben nachzudenken. Und nebenbei kann man dort auch herrlich die Ruhe genießen. Abseits vom Trubel in der Stadt. Egal ob in Prag, Hamburg oder Wien. 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27019
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