Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Einer Statistik nach tauschen sich Paare vier bis sieben Minuten täglich über Dinge aus, die nicht von organisatorischer Art sind. Kurzum: Wenn geklärt ist, wer was einkauft, welche Termine anstehen, welches der Kinder wann wohin gebracht werden muss und ‚was so ansteht‘ - wenn das alles getan ist - so bleiben im Schnitt vier bis sieben Minuten übrig für einen wirklich persönlichen Austausch. Das klingt wenig und doch ist das eine ganz wichtige Zeit!

Meine Frau und ich sitzen am Abend gerne noch zusammen im Garten. Das ist nicht immer möglich, oft hat zumindest einer von uns einen Termin. Aber hin und wieder gelingt es. Wir spielen Kniffel, Café international oder irgendetwas anderes – unsere Spielesammlung ist seit Jahren am Wachsen – dazu trinken wir ein Glas Rosé und wir spüren: Wir können dankbar sein für das Leben überhaupt. Wir stellen zum wiederholten Mal fest: ‚ Es ist so schön hier draußen und es ist gut, dass wir einander haben. ‘

Immer wieder nehmen wir die Gelegenheit wahr und teilen einander mit, wie der Tag gelaufen ist: Wie es uns wirklich geht, was uns beschäftigt, was uns traurig macht und was wir persönlich und voneinander hoffen…

Im miteinander Sprechen und im einander Zuhören teilen wir unser Leben. Wir können verstehen, was wir denken und fühlen und wir können uns auf ganz persönliche Weise berühren.

Wenn es keinen Raum mehr zum Miteinander-Reden gibt, wenn ich nicht mehr sagen kann, ‚wie es mir geht‘ und wenn ich dies von meiner Partnerin oder dem Partner nicht mehr weiß, dann ist die Gefahr groß, dass sich zwei verlieren.

Vier bis sieben Minuten klingen zunächst sehr wenig! Doch wenn diese wenige Zeit regelmäßig genutzt wird, werden diese Zeitfenster – da bin ich mir sicher – fast von alleine größer!

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