SWR3 Gedanken

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Christophorus – das war ein echter Muskelprotz. Er hatte aber nicht nur Muskeln, sondern auch Hirn. Er hat sich Fragen gestellt, die heute auch noch viele haben: Gibt es Gott? Und wenn ja, wie kann ich mit ihm in Kontakt kommen?

Christophorus wollte nicht nur darüber nachdenken, sondern er ist der Legende nach einfach losmarschiert und hat angefangen zu suchen. Er ist Gott nicht sofort begegnet, sondern erst mal einem alten Einsiedler an einer Furt. Der konnte ihm auch nicht so recht weiterhelfen mit seinen Fragen, aber bittet ihn: Er solle doch den Menschen helfen, über den breiten Fluss zu kommen. Das ist jetzt nicht unbedingt das, was Christophorus gesucht hat, aber er lässt sich drauf ein. Denn stützen, halten, tragen – das kann er prima.

Eines Tages kommt ein Kind an die Furt. Kein Problem, denkt Christophorus, ich hab schon Schwereres getragen, und er nimmt den Kleinen Huckepack. Aber was ist das? Der Junge wird immer schwerer. Christophorus ringt mit dem Gewicht, mit den Wellen, sogar mit dem Leben. Mit Müh und Not kämpft er sich ans andere Ufer und muss erst mal kräftig durchpusten. Das war knapp.

Da sagt der Kleine zu ihm: „Du hast gerade Jesus Christus über den Fluss getragen und dabei die Last der ganzen Welt auf der Schulter gehabt.“ Christophorus ist beeindruckt und froh, dass er Gott endlich gefunden hat. „So ist das also, wenn ich mit Gott in Kontakt komme!“

Zwei Dinge sind ihm dabei aufgefallen: Aufgaben, die erst harmlos und einfach erscheinen, können zu richtigen Herausforderungen werden. Und: Begegnungen mit Gott sind meistens völlig unerwartet und existentiell.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26902
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