Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Etwas Besseres als den Tod finden wir überall, so die Bremer Stadtmusikanten.

 

An diesen Satz denke ich oft, wenn ich es mit Menschen aus Syrien oder Afghanistan oder Eritrea zu tun habe. Das könnte auch deren Spruch sein: etwas Besseres als den Tod finden wir überall. Deshalb nehmen sie riesige Strapazen auf sich, fliehen zu Fuß oder per Boot oder mit windigen Schleusern aus ihrer Heimat und stranden vor den Grenzen Europas.

Als Reaktion darauf haben jetzt Deutschland und viele andere europäische Staaten die Grenzen weitgehend dicht gemacht. Für die Menschen in Terrorländern ändert das aber nicht viel, sie denken immer noch: etwas Besseres als den Tod finden wir überall.

Und machen sich auf den beschwerlichen Weg.

In der Hoffnung, Hilfe zu finden.

Viele ertrinken im Mittelmehr. Oder landen in elenden Lagern.

Niemand will sie haben.

Wenn wir die Grenzen Europas von Bewaffneten  sichern lassen, müssen die unter Umständen auch auf die Flüchtenden schießen. 

Für mich ist das mit dem christlichen Gebot der Nächstenliebe nicht vereinbar. Das sind meine Mitmenschen, vor Gott meine Brüder und Schwestern.

Sie haben genau so ein Recht auf Leben wie ich. Sie können nichts dafür, dass sie in Terrorländern geboren sind. Genauso wie ich nichts dafür kann, dass ich im sicheren Deutschland geboren wurde.

Ich kann kein Vater-Unser beten und so tun, als wäre Gott nur mein Vater.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26844
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