SWR3 Gedanken

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„Überkomplex“ ist das neue Zauberwort, wenn etwas zu kompliziert ist, um es zu verstehen oder sich gar für etwas einzusetzen. Eine Schutzformel, hinter der man sich verstecken kann. „Überkomplex“ nennen viele die Sache mit den Flüchtlingen und den europäischen Außengrenzen. Deswegen müssen die Schiffe mit den geretteten Menschen samt der Mannschaft eben auf See ausharren.
Überkomplex ist angeblich auch die Sache mit der Klimakatastrophe. Deswegen ist es zwar schade, dass die Polkappen abschmelzen und wir einer Zeit extremer Wetterlagen und Katastrophen entgegengehen, aber was soll schon machen?! Überkomplex? Und deswegen Hände in die Taschen und zur Tagesordnung übergehen?

Manchmal hilft mir ein schlichter Satz aus der Bibel, um zu begreifen, worauf es ankommt. Ich finde gut: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was Gott von dir fordert: für Gerechtigkeit sorgen, Liebe üben und besonnen handeln. Das ist auch komplex, aber nicht über oder unter, sondern genau passend. Immer. Und deshalb kann man wissen, dass es nicht gut ist, wenn Menschen auf ihrer Flucht allein gelassen werden. Und es ist auch nicht gut, wenn man so tut, als ob wir nichts mit dem Flüchtlingsproblem zu tun hätten.

Es ist deshalb auch nicht gut, wenn wir davon ausgehen, dass unser Konsumverhalten nichts mit der Erderwärmung zu tun hat. Und es ist auch nicht gut, wenn man so tut, als ob wir Einzelne nicht zählen. Es ist nicht gut! Aber es bleibt so, wenn sich niemand dafür einsetzt, dass es anders wird.
Dabei traut uns Gott zu, dass wir es besser machen: Dass wir für Gerechtigkeit sorgen, Liebe üben und besonnen handeln. Ja, es ist uns gesagt, was gut ist.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26828
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