SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

– eine Buttergeschichte. Aus Kleinem Großes machen, aus Wenig Viel. Meine Oma liebte alte Weisheiten und gute Geschichten. Eine ihrer Buttergeschichten erzählte sie uns Enkeln besonders häufig:

Während des Krieges war meine Oma ein junges Schulmädchen. Eine Lehrerin hatte ein besonderes Projekt gestartet: Plätzchen backen für Soldaten. Dafür musste jedes Mädchen von der eigenen schmalen Lebensmittelration etwas mitbringen. Am dringendsten war in der Kriegszeit natürlich Fett. Tatsächlich haben sie genug Butter für den Teig zusammen bekommen. Mit Eifer haben sie dann Plätzchen ausgestochen. Groß war aber das Erschrecken, als die Lehrerin merkte: die nötige Butter, um das Backblech einzufetten, hatte man vergessen. Aber die Lehrerin war eine kluge Frau. Sie hat ihr Pausenbrot genommen, den bescheidenen Belag beiseitegelegt und hat dann mit der Butterseite das Blech eingeschmiert. Meine Oma hat das schwer beeindruckt, wie die Lehrerin sich zu helfen wusste. Und für die Schülerinnen war es natürlich wunderbar, dass ihr Projekt dann doch noch zu einem guten Abschluss kam.

Aus Kleinem Großes machen, aus Wenig Viel. Auch bei Jesus hat das geklappt. In der Bibel steht eine Geschichte, da ist aus fünf Broten und zwei Fischen ein riesiges Mahl geworden. Viele waren damals gekommen, um Jesus zuzuhören. Den ganzen Tag hatten sie mit ihm verbracht. Aber dann am Abend stellten die Jünger verzweifelt fest, dass sie gar nicht genug zu essen hatten, um alle satt zu bekommen. Bloß ein Junge stand da mit fünf Broten und zwei Fischen. Der Junge hat Jesus seine paar Brote und die beiden Fische gegeben. Und die Menschen um ihn her haben es ihm gleichgetan. Sie haben das Wenige, das sie hatten, miteinander geteilt. Und am Ende war es mehr als genug. Es ist sogar noch was übrig geblieben!

Aus Kleinem Großes machen, aus Wenig Viel. Gott kann auch aus unseren kleinen Gaben, Großes machen – wenn wir teilen!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26763
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