SWR2 Wort zum Tag

SWR2 Wort zum Tag

Die Zeiten ändern sich – ständig. Nichts bleibt, wie es ist, Alles ist im Wandel.

So gibt’s es das Nachbargrundstück nicht mehr, auf dem meine Geschwister und ich Fußball spielten. Heute steht da ein riesiges Haus. Ich erinnere mich, dass ich während meines Studiums weit weg von zuhause von einer öffentlichen Telefonzelle aus meine Eltern angerufen habe. Heute hat jeder ein Mobiltelefon. Zwei kleine Beispiele für ein großes Gefühl: Dass sich die Welt im Privaten wie im Globalen radikal verändert. Die Orte der Kindheit sind nicht mehr wiederzuerkennen, Kommunikation ist völlig anders geworden, es gibt neue Kanäle. Wer schreibt heute noch einen Brief?

Und auch das: Die Welt wird kleiner. Wir fliegen problemlos in alle Regionen der Erde – und die Welt kommt auch zu uns. Durch Menschen aus anderen Ländern, mit einem anderen Glauben, mit einer anderen Kultur. Aber auch durch Lebensmittel, die es früher einfach nicht gab: Oder wer hat schon vor 30 Jahren einen Döner gegessen?

Die Zeiten ändern sich – das sorgt für Unsicherheit. Vielen macht diese dauernde Veränderung Angst. Aber: Das Neue kann auch neugierig machen. Viele Ältere haben sich schon lange die Welt der Computer oder des Internets erschlossen. Sie nehmen die Chance auf neue Erfahrungen wahr. Jeder Mensch wird durch Veränderungen herausgefordert. Und muss sich fragen: Wie gehe ich damit um?

Aus der Perspektive des Glaubens sind Veränderungen alles andere als bedrohlich. Weil im Glauben selbst die Veränderung steckt. Die Bibel kennt viele solcher Veränderungen: Da sind Menschen gefangen – und werden befreit, das ist einer blind – und kann wieder sehen, da stirbt ein Mensch – und der Tod wird verwandelt in Leben. Glaube fordert mich auf, mit Veränderungen umzugehen. Und ich kann hoffen, dass in all dieser Veränderung etwas sicher bleibt: Die Nähe Gottes zu uns Menschen. Das kann Kraft schenken, im Glauben gelassen mit Veränderungen umgehen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26722
weiterlesen...