SWR3 Worte

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Die Fernsehjournalistin Katrin Bauernfeind hat erzählt, wie sie neulich einen Hasszettel ans Auto geklebt bekam, weil sie es für 10 Minuten ungünstig abgestellt hatte. Die Beleidigung darauf hat weitergewirkt. Sie erzählt:

„Kurze Zeit später wurde ich selbst eingeparkt und schreibe auch so eine Hassnachricht. Es stellte sich raus, ich bin von ‚ner Mutter zugestellt worden, die nur schnell ihr fiebriges Kind aus der Kita holen musste. Dann stehst du da denkst, du hättest gern eine Rückspultaste für dein Leben.

(…) Dann ging mir auf: So kommt am Ende der Hass in die Welt. Und vielleicht sollten wir Zettel dabei haben, auf denen steht: ‚Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und Liebe und alles Gute‘. Wenn das mit Hass funktioniert, funktioniert es vielleicht auch andersrum.

Mir ist klar, dass das total naiv klingt, weil wir so die Welt nicht retten, aber vielleicht die Stimmung für ein paar Stunden, und es kann doch sein, dass das am Ende den Unterschied macht.“

Interview in BZ 24.3.2018

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26672
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