Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Eine Woche der Fußballweltmeisterschaft ist vorbei. Die ersten Entscheidungen sind gefallen: Einige haben es jetzt schon schwer weiterzukommen. Aber noch ist nichts entschieden. Noch ist offen, wer am 5. Juli in Moskau im Endspiel stehen wird. Was aber sicher ist, an dem Abend wird in einem Land der Erde großer Jubel ausbrechen, man wird sich freuen, tanzen und singen. In diesem Land fühlen sich die Menschen dann für kurze Zeit wie im Himmel, im Fußballhimmel.

Doch mit dem Fußballhimmel ist das so eine Sache. Er ist herrlich für die, die drin sind. Aber leider ist da immer nur für eine Mannschaft Platz. Und darin unterscheidet sich der Fußballhimmel von dem Himmel, wie ich ihn mir erhoffe. Da ist nämlich für viele Platz, auch Platz für die Verlierer. Ja, wenn man die Worte Jesu ernst nimmt, haben die Verlierer sogar ein gewisses Vorrecht auf diesen Himmel. Denn wer hier auf der Erde zu kurz kommt, soll nicht auch noch im Himmel bestraft werden. Also, wenn unsere deutsche Mannschaft verlieren sollte, der Platz im Himmel Jesu Christi wird ihr dadurch eher sicherer. Denn dort geht es nicht mehr um siegen oder verlieren.

 

Nun sind Spiele ohne Gewinner und Verlierer zwar ganz nett  aber ein spannendes Fußballspiel kommt so nicht zu Stande. Gibt es also im Himmel keinen Fußball? Für Fußballfans keine schöne Aussicht. Vielleicht hilft da die Definition von Himmel, die mir einmal ein Fan des 1.FC Kaiserslautern mit einem kleinen Augenzwinkern erzählte, zu der Zeit als der FCK noch erstklassig war. Er meinte: Der Himmel ist, wenn der FCK in Mainz bei den 05ern mit 3:0 gewinnt und die Mainzer merken nicht, dass sie verloren haben. Wer verliert, merkt es nicht, dem tut es nicht weh. Denn er verliert nur ein Spiel, nicht aber sein Ansehen, sein Gesicht und die Wertschätzung der anderen.

So ein Himmel ist eigentlich auch auf der Erde möglich, sogar bei einer Fußballweltmeisterschaft.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26666
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