SWR4 Abendgedanken

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„Läuft bei dir!“ Das sagen Jugendliche heutzutage und meinen, dass etwas gut funktioniert.
„Betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe!“ Das hat vor fast 2000 Jahren der Apostel Paulus in einem Brief geschrieben. In der Bibel kann man das nachlesen. Was hat Paulus sich vorgestellt, wenn er sagt, dass das Wort des Herrn „läuft?“

Hat er sich überlegt, dass die Menschen durch die Straßen laufen und dabei von Jesus erzählen? „Das Wort des Herrn läuft“ - Oder hat er Jugendlichen beim Ballspiel zugeschaut und sich vorgestellt, dass es mit dem Glauben an Jesus so zugeht wie beim Ballspiel, wenn die Tore fallen? Die Geschichten über Jesus: allesamt Treffer. Und die Menschen jubeln, wenn sie sie hören und rufen alle gleichzeitig „Tor!!!“?

Dass das Wort Gottes „läuft“ und dass es die Menschen gewinnt, mitnimmt in diesen Lauf -- das ist ein guter Wunsch.

Aber beim Fußballspiel gibt es auch Fehlpässe, das ängstliche Hin- und Herschieben, ohne dass irgendetwas vorangeht. Es gibt Ballverluste und viele Schüsse, die nicht ins Tor gehen.

Paulus hatte keine Jugendlichen von heute vor Augen und vermutlich auch keine Fußballspieler, als er im Jahr 50 in die griechische Hafenstadt Thessaloniki gekommen war. Aber er hat gewusst, dass der Glaube kein Selbstläufer ist. Manchmal sogar im Gegenteil. Paulus hat sich sofort auch Neider geschaffen. Er musste deshalb aus der Stadt flüchten und hat dann in seinem Brief die Erfahrung formuliert: „Der Glaube ist nicht jedermanns Ding.“

Andererseits hat Paulus in dieser griechischen Hafenstadt schnell viele Menschen für den Glauben an Jesus Christus gewonnen. Sie haben gespürt: Wer sich auf Gott verlässt, der wird frei von dem, was ihm sonst Sorgen macht.  Das hat vielen gefallen.

„Betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe!“ Der fromme Wunsch, den Paulus in seinem Brief an die Menschen in Thessaloniki schreibt, der gilt auch heute noch: Ich fände es schön, wenn es viele Menschen erreicht, was Jesus uns zu sagen hat. Und ich hoffe, dass viele Menschen ihm zustimmen können und sagen: „Ich vertraue auf Gott und halte mich an das, was Jesus gesagt hat. So läuft‘s bei mir.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26663
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