SWR3 Gedanken

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Vertrauen zu haben ist gar nicht immer so leicht.  Vertrauen in andere Menschen. Und darauf, dass man sich auf sie verlassen kann. Komme was da wolle. Kindern fällt es oft leichter anderen zu vertrauen.  Zu Beginn ihres Lebens gehen sie ganz selbstverständlich davon aus, dass man da ist und für sie sorgt. Sie trauen den Erwachsenen ungeheuer viel zu. Zum Beispiel, dass sie dafür sorgen können, dass alles gut wird.  So wie meine Tochter immer fest darauf vertraut, dass ich für sie da bin. Jeden Tag.

Je älter wir werden, und je mehr wir vom Leben wissen, desto schwerer fällt es uns mitunter zu vertrauen. Wie gut, dass es dann so etwas wie Sicherungsseile gibt. Die können dabei helfen neu Vertrauen zu fassen.

Neulich in einer Konfi-Gruppe war das wunderbar zu erleben. Die Jugendlichen haben einen Ausflug in den Klettergarten gemacht. Es geht ziemlich hoch hinaus. Über schwindelerregende Höhen. Von einem Baum zum nächsten, über wackelige Hängebrücken, und durch gewagte Seil-Reifen-Konstruktionen. Sie haben viel Spaß dabei. Aber es ist auch eine große Herausforderung. Nicht alle sind schwindelfrei. Und manchmal packt den einen oder die andere dann doch die Angst. Auch wenn das niemand zeigen will. Nach dem Ausflug sitzen alle noch zusammen, reden und erzählen stolz von ihren wagemutigen Kletterpartien. Und dann sagt einer: Es ist toll zu spüren, dass die Sicherungsseile halten. Vielleicht ist das ja mit Gott genauso. Der trägt uns auch in gefährlichen Situationen.

Es ist nicht immer leicht Vertrauen zu haben. Aber manchmal können wir spüren, was uns trägt und dass wir gehalten sind. Im Klettergarten und im Leben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26606
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