SWR3 Gedanken

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Ich liebe es, ins Museum zu gehen. Bilder anzuschauen. Alte oder neue Künstler, egal. Mich faszinieren besonders die Farben. Manchmal bleibe ich lange vor einem Bild stehen. Und manchmal gehe ich schnell durch den Raum, lasse die Bilder als Ganzes und in ihrem Zusammenspiel auf mich wirken.

Ich versinke in den Formen und Farben, versuche, der Stimmung des Bildes und des Malers auf die Spur zu kommen. Was hat er dabei gedacht? Was gefühlt? Besonders die Farben geben Aufschluss darüber. „Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen.“ Hat einmal der französische Maler Paul Cézanne gesagt. Und damit gemeint: Manchmal lässt sich mit Farbe mehr ausdrücken, als man mit Worten sagen kann. Farbe umspannt eine Weite an Gefühl und Stimmung, die über unser Denken hinausgeht. Und das gilt nicht nur für die Farbe im Museum.

Wenn ich mich in diesen beginnenden Sommertagen umschaue, entdecke ich auch eine Menge Farben. Den klarblauen Himmel über mir. Das saftige Grün der Wiesen. Das knallige Pink der letzten Rhododendren. Das beruhigende, satte Abendrot. Der Sommer malt die schönsten Farben.  Das Bild unserer Welt. Gott ist ein großer Künstler und in seiner Schöpfung begegnen sich auch Gehirn und Weltall, Herz und Verstand, Himmel und Erde. Und es lohnt sich, diesem Gefühl nachzugehen.

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