SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Heute ist „Wiederhole-Alles-Tag“. An diesem Tag soll man alles, was man tut, wiederholen. Ein, zwei, drei Mal. Oder mehr. Es ist also klug, heute besonders schöne Dinge zu machen. Etwas Leckeres essen. Den Liebsten, die Liebste küssen. Laut und befreit lachen. Einen Spaziergang machen. Sich über eine Kleinigkeit freuen. Jemanden seine Liebe gestehen...

Ich bin mir nicht sicher, wer das festgelegt hat. Aber die Idee gefällt mir. Man weiß schon länger: Durch Wiederholen prägen sich Dinge ein. So genannte neuronale Verknüpfungen werden gefestigt, um im Gehirn Informationen abzuspeichern. Und wer heute besonders schöne Dinge macht und das Schöne immer wiederholt, dem gelingt es vielleicht auf diese Weise, etwas von dieser Schönheit und Lebensfreude dauerhaft abzuspeichern. Im Kopf. Aber auch im Herzen. 

Manchmal braucht es eben etwas, bis eine wichtige Nachricht, eine gute Botschaft ankommt. Da reicht es nicht, die Worte nur einmal zu sagen. Weil sie so ungeheuerlich gut sind, dass der, der sie hört, sie vielleicht erst mal gar nicht glauben kann. „Du bist schön.“ – „Du bist etwas besonderes.“ – „Das ist unglaublich mutig und stark von Dir.“ – „Genau so, wie Du bist, bist Du gut.“ Auch wenn man sich vielleicht am Anfang  etwas blöd dabei vorkommt. Das Wiederholen schöner Dinge und guter Botschaften zahlt sich aus. Und trägt und stärkt an den Tagen, an denen sich nicht die schönen Dinge zu wiederholen scheinen, sondern die schrecklichen, traurigen.

Einer, der ein wahrer Meister der Repetition ist, hat einmal gesagt: „Fürchte dich nicht! Ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden.“ Gott war das. Und er hat das in vielerlei Weise immer wieder wiederholt. Und tut es noch. Bis wir es endlich, in all seiner ungeheuerlichen Schönheit, glauben.

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