SWR3 Gedanken

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Wann ist endlich Weihnachten? Eine Frage, die nicht erst moderne Kinderherzen umtreibt. Vermutlich nerven Kinder mit dieser Frage ihre Eltern schon, seit es Weihnachten gibt.

Mitte des 19. Jahrhunderts schufen Eltern schließlich der Quengelei ihrer Sprößlinge Abhilfe. Durch die Erfindung des Adventskalenders. Kreidestriche an der Wand für jeden Tag bis Weihnachten oder vierundzwanzig Strohhalme in einer Krippe. Urformen des Adventskalenders. Bei denen es freilich nicht blieb.

Irgendwann kam einer auf die sinnreiche Idee, einen Adventskalender mit Türchen zu erfinden. Bilder aus biblischen Geschichten fanden sich dahinter. Erst nach dem Krieg entwickelte sich der Adventskalender mit Schokoladeninhalt. Und mittlerweile gibt es fast nichts mehr, was es nicht gibt in der Welt der Adventskalender. Die natürlich auch vor der modernen Technik nicht halt macht. Wie zum Beispiel dem Handy.

Und da finde ich diese Aktion besonders gut. Weil gerade für Gehörlose das Handy mit seiner SMS-Funktion ein wichtiges Medium ist, hat man in der Gehörlosengemeinde in Berlin einen besonderen Service entwickelt. In der Adventszeit kann jeder, der das will und sich anmeldet, täglich eine Adventsbotschaft auf seinem Handy finden. Gedanken, Informationen, Tipps und Rätsel zu Advent und Weihnachten sind im Fundus der Aktion. Die selbstverständlich nicht nur Gehörlose erreichen will, sondern alle Menschen. Zum Beispiel Sie und mich.

Noch bis zum 5. Dezember kann man sich auf der Internetseite der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg anmelden. Oder eben bei der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Gehörlosenseelsorge. Was ich getan habe. Oder besser gesagt: Ich habe die Handynummer meines Mannes angegeben. Weil das ja noch viel schöner ist. Einem anderen den Advent zu versüßen. Und Schokolade haben wir wahrlich genug. Aber an guten Worten kann man ja eigentlich nie zuviel haben.´

Die Aktion ist übrigens kostenlos. Die Finanzierung wird unter anderem von der Evangelischen Kirche in Deutschland getragen. Mit anderen Worten: An dieser Aktion kann man nichts verlieren. Aber für viele Menschen kann sie eine Bereicherung sein. Probieren Sie es doch einmal aus.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2657
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