SWR3 Gedanken

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Wohin geht mein erster Blick des Tages ? Das hab ich mich gefragt, nachdem ich erfahren hatte, dass erste und auch der letzte Blick vieler Menschen auf ihr Handy geht. 
Handys und Smartphones gehören nicht nur zu unserem Alltag, sie sind unser Alltag, sie bestimmen ihn immer mehr. Ist ja auch nicht nur schlecht. Sie machen so vieles leichter, schneller und unkomplizierter. Und es ist wie mit allen Medien, das Maß macht’s, die smarte Nutzung des Smartphones. Aber leicht gesagt. Alle zwölf Minuten schaut der durchschnittliche Nutzer auf sein Smartphone. Durchschnittszahlen sind künstliche Zahlen, da stecken die Extreme drin. Also Menschen wie ich, die ihr Handy schon mal 1-2 Tage im Auto liegen lassen. Aber auch sogenannte „Heavy User“, die zweimal pro Minute auf ihr Handy schauen. Ja echt, zweimal pro Minute. Aus reiner Gewohnheit, aus Zwang oder aus der Furcht etwas zu verpassen. Fomo – heißt der dafür gefundene Ausdruck. Die Abkürzung von fear of missing out. Übersetzt: die Angst etwas zu verpassen. Diese Menschen schauen permanent auf ihr Handy, um nichts zu verpassen. Sie haben Angst rauszufallen aus dem sozialen Netzwerk. Und damit scheinbar auch aus ihrer Existenz! Schrecklich! Solcherlei Ängste machen Stress und so kann das segensreiche Smartphone zum Fluch werden.  
Was also tun? Zum Beispiel das Handy immer mal wieder ausschalten und es nur in die Hand nehmen, wenn ich es brauche. Unnötige Apps und Meldungen abschalten, damit nicht dauernd was klingelt, vibriert oder piept. Und: Handyfreie Zonen schaffen: Im Schlafzimmer, beim Sport, bei Spaziergängen, im Kino oder in der Kirche. So nach dem Motto: Das Smartphone beherrschen statt sich davon beherrschen lassen!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26470
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