SWR3 Gedanken

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Mein Schwager Johannes ist für mich ein typisches Beispiel von: richtiger Mann am richtigen Ort.

Johannes ist Lehrer. Seinen Zivildienst hat er im Rettungsdienst gemacht und überhaupt ist alles rund um Biologie und Medizin interessant für ihn. Er ist da total fit. Kein Wunder also, dass er immer wieder um Rat gefragt wird. Auch ich habe ihn schon oft um Hilfe gebeten und mir dabei den ein oder anderen Besuch beim Arzt erspart.

Was mich besonders beeindruckt: er bleibt immer ruhig und besonnen. Das haut mich manchmal um. Vielleicht ist das die Erfahrung aus dem Rettungsdienst. Wenn die Welt untergeht, Johannes steht fest und gibt allen anderen Sicherheit. Ich hab das schon öfter in wirklich dramatischen Situationen mitbekommen. Ein Freund von ihm hat zweimal versucht, sich das Leben zu nehmen. Johannes war jedes Mal derjenige, der kurz vor knapp hingekommen ist und dafür gesorgt hat, dass das Leben die Oberhand behält.

Bei einem großen Fasnachtsumzug ist ein Mann durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen. Genau an dieser Stelle ist Johannes gestanden und hat sich um die Umstehenden gekümmert. Für mich ist das kein Zufall, dass er immer genau dann an der richtigen Stelle ist, wenn er gebraucht wird.

Ich frage mich immer: Wie macht er das? Kann er das selbst alles verkraften? Er hat mit Psychologen gesprochen, und die sagen: Ja, er kann das. Er kann gut reflektieren und dann auch verarbeiten. Und er hat ein funktionierendes soziales Umfeld. Das fängt ihn auf.

Johannes beeindruckt mich immer wieder. Er setzt das, was er gut kann, jederzeit für andere ein - beruflich und privat. Er weiß, dass er in Krisensituationen stark ist und stark für andere sein kann. Das ist sein großes Talent.

Und ich finde das klasse, wenn Menschen ihre Stärken kennen und die auch voll einbringen.

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