SWR3 Gedanken

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„Kruzifix nochamoal“ oder auch kurz „Zefix“. Verstehen Sie das? Ein Fluch, auf Bayrisch. Will sagen: Verflucht nochmals. „Kruzifix“. Ein Mann, der gebeugten Kopfes an einem Galgen hängt. Das Kreuz. Symbol für das Leben. Segen. Verstehen Sie das? Vielleicht.

Nun soll in allen bayrischen Amtsstuben das Kreuz aufgehängt werden. Weniger als christliches Symbol, sondern als Zeichen „unserer Kultur.“ Verstehe ich das? Das Kreuz als „mia san mia“, als Folklore - wie Jodeln und Krachlederne? Ähm, nein. Es krachte und jodelte daraufhin entsprechend, von Seiten der Kirchen und anderer Kritiker. Die Rede war von Kreuzzug, Kulturkampf, Wahlkampfansage, um der AfD zu wehren. So kann man es wohl verstehen.

Klar dürfen Kreuze hängen und stehen, wo, wie und wie lange sie sollen, solange sie Menschen etwas bedeuten. In Kirchen, auf Gipfeln, in Behörden, in Schulen oder am Halskettchen. Aber Christus darf nicht irgendwo hängen müssen. Schon gar nicht von Staatswegen. 

Vielleicht - so könnte man es auch verstehen - steckt schlicht Angst dahinter. Das wäre ja menschlich. “Fürchtet euch nicht…“ , hat der Mann am Kreuz gesagt. Gegen die Angst, nicht mehr gesehen zu werden, mit dem, was wir denken und glauben, da hilft aber nur frei reden und kein Zwangsbekreuzigen. Das glaube ich zumindest.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26396
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