Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Im Haus meiner Eltern hängt ein Bild des Heiligen Georg im Flur. Georg trägt eine Ritterrüstung, sitzt auf einem Pferd und hält eine große Lanze in der Hand.

 

Am Bildrand ist ein Drache zu sehen.

Das Bild erinnert an eine bekannte Legende des Heiligen Georg: Eine Stadt wird von einem Drachen bedroht. Der Drache frisst sich regelrecht durch die Stadt. Seine Gier ist unermesslich. Ziegen, Schafe, Kühe und auch Menschen verschlingt das Ungeheuer und versetzt die Stadt in Angst und Schrecken! Als die Königstochter geopfert werden soll, taucht Georg auf. Der Ritter Georg nimmt den Kampf mit dem Drachen auf. Ein Kampf um Leben und Tod. Letztlich tötet Georg den Drachen und die Stadt ist gerettet. 

Drachen spielen nur in Märchen, Fantasiegeschichten oder eben Legenden eine Rolle. Doch auch diese Geschichten haben ja einen wahren Kern.

Ich finde, es gibt auch in unserer Zeit Drachen. Für mich sind das Haltungen, Umstände oder Situationen, die das Leben massiv bedrohen:

Die Gier, immer mehr besitzen zu wollen. Der Stress, der Menschen vollkommen gefangen nimmt. Oder Krankheiten, die Lebenspläne zerstören.

Ja, diese massiven Bedrohungen können Menschen beherrschen, ängstigen oder gar „auffressen“. Da kann das Leben zum Kampf werden.

Gegen diese modernen Drachen braucht es auch heute Menschen, die wie der Heilige Georg handeln. Menschen, die sich für das Gute einsetzen, auch wenn sie selbst einen Nachteil davon haben.  Menschen, die für andere da sind, wenn sie um ihr Leben bangen. Menschen, die Zeit und Kraft verschenken. Diese Haltungen sind nach wie vor gefragt. 

Das Bild mit dem heiligen Georg im Haus meiner Eltern fordert mich auf: Setz dich ein, wenn Leben bedroht ist! Nicht nur heute am Gedenktag des Heiligen Georg.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26334
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