SWR3 Gedanken

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Einen Text soweit schwärzen bis nur noch die wichtigste Botschaft übrig ist. Das ist eine beliebte Methode zur Arbeit mit Texten in der Schule. Geht allerdings nicht mit allen Texten. Und mit Büchern noch viel weniger.

Oder doch? Ich habe neulich darüber nachgedacht, welcher Satz in meiner Bibel übrig bliebe, wenn ich nur einen retten dürfte.

Fiel mir gar nicht so schwer einen rauszusuchen. Er steht ziemlich oft in der Bibel. Ein Satz, der mal von Engeln, mal von Propheten im Auftrag Gottes, von Aposteln und von Jesus gesagt wird. Ein Satz für schwierige Zeiten, und für schüchterne Menschen. Ein Satz, der mich davon entlastet, alles regeln zu müssen oder gar Sinn zu erkennen.

Der Satz der Engel, Propheten und Apostel heißt „Fürchte dich nicht!“ Quer durch die Bibel und die rund 1000 Jahre ihrer Entstehungszeit haben sich Menschen diesen Satz sagen lassen: „Fürchte dich nicht!“

Und ich lasse mir das auch heute sagen. Wenn ich eine Niederlage einstecken muss, wenn ich mir Sorgen mache, wenn mir alles vergeblich vorkommt, wenn ich nicht weiter weiß - quer durch die Herausforderungen des Lebens  klingt mir dieser Satz im Ohr: „Fürchte dich nicht!“

Und mir scheint, die Bibel ist nur deshalb so ein dickes Buch, weil sie in unendlich vielen Geschichten erzählt, warum wir uns nicht zu fürchten brauchen. Vielfältig, ziemlich fantastisch und manchmal ziemlich skurril erzählt die Bibel, dass unser ganzes Leben immer schon in Gott geborgen ist, auch in den dunklen Stunden, ja selbst im Tod.

Das ist beindruckend, manchmal auch anstrengend oder sogar schwer zu verstehen. Aber eigentlich lässt sich alles auf die eine Formel reduzieren: Fürchte dich nicht!
Das kann man sich merken.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26332
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