SWR3 Gedanken

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„Pipe down“ ist englische Umgangssprache und heißt so viel wie „Halt die Klappe“. „Pipe down“, so heißt auch der „Verein für das Recht auf Stille“. Einige bekannte Menschen wie Altkanzler Helmut Schmidt, Komiker Didi Hallervorden oder der Dirigent Kurt Masur haben sich der Bewegung angeschlossen. Sie sind es leid, immer und überall mit Hintergrundmusik beschallt zu werden. Sie wollen in Ruhe einkaufen, Fahrstuhl fahren oder Essen gehen.
Pipe down will niemandem die Musik verbieten, ist aber gegen die inzwischen übliche Dauerberieselung. Die wird nämlich oft gar nicht mehr als Musik wahrgenommen, sondern hebt nur noch den allgemeinen Geräuschpegel an. Und damit trägt sie bei zur allgemeinen„Ohrverschmutzung“.
Viele Menschen suchen die Stille geradezu. Ob bei Schweigeseminaren oder in Kirchengebäuden. Und ich selbst erlebe es auch immer wieder als wohltuend, aus dem geschäftigen Treiben eines Marktplatzes in die Stille einer Kirche einzutreten. Das ist Entspannung pur, Urlaub für die Ohren.
Dieses Gefühl kenne ich sonst nur aus den Bergen. Wenn dann auf einem einsamen Gipfel noch Schnee liegt, scheint die Stille perfekt zu sein. In solchen Situationen meine ich, Gott ein kleines Stückchen näher zu sein.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2632
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