SWR4 Abendgedanken

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„Ich will euch nicht im Unklaren lassen.“ Wenn einer einen Satz so beginnt, ist er sich sicher. Er weiß, was Sache ist und will es den andern erzählen. Der Satz stammt vom Apostel Paulus. Er schrieb ihn in seinem ersten Brief an die Thessalonicher. Und über was will Paulus die Christen von Thessaloniki nicht im Unklaren lassen? Über die Verstorbenen und wie sich das verhält mit den Toten und der Auferstehung. Da gab es nämlich ein Problem bei den ersten Christen. Hier im Thessalonicher Brief, dem ältesten Schriftstück des neuen Testamentes, gab es noch eine so genannte Naherwartung. Man rechnete täglich damit, dass Jesus wiederkommt. Er kam aber nicht und dann starben die ersten. Doch was ist  mit denen, die auf Jesus gewartet haben und nun verstorben sind? Haben die Jesus für immer verpasst? Und da will Paulus die Leute nicht im Unklaren lassen. Er schreibt: „Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen …zur Herrlichkeit führen. Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn: Wir, die Lebenden, die noch übrig sind, wenn der Herr kommt, werden den Verstorbenen nichts voraushaben.“(1 Thess 4,14).  Paulus ist sich sicher, Jesus kommt bald wieder und wird die Lebenden und auch die Verstorbenen in seine Herrlichkeit führen.

 „Ich will euch nicht im Unklaren lassen“, ich kann das leider nicht so sicher sagen wie der Heilige Paulus. Seine sichere Gewissheit, dass Jesus schon recht bald wiederkommt, habe ich leider nicht.  Wie auch, denn es sind 2000 Jahre vergangen und Jesus ist bisher nicht wiedergekommen. Aber meine Hoffnung möchte ich nicht aufgeben. Ich hoffe, dass er Recht hat, der Paulus. Und Gott wird durch Jesus sowohl die Lebenden als auch die Verstorbenen in seine Herrlichkeit führen.

 

 

 

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