Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Am Anfang dachte ich, nur meine Religion ist die richtige. Hier habe ich gelernt, dass es verschiedene Religionen auf der Welt gibt, die richtig sein können.“ Diese Erkenntnis ist bei Zainab gewachsen, einer jungen Frau in Afghanistan. Sie stammt aus einer ländlichen Provinz, einem Einflussgebiet der Taliban. Wo Schulen geschlossen wurden, weil sie auch Mädchen unterrichtet haben. Zainab hat gegen manchen Druck ihren Schulabschluss geschafft. Dass sie sogar studieren kann, ist fast unvorstellbar; es ist ein Geschenk des Himmels. 

Sie steht jetzt kurz vor ihrem Abschluss in Betriebswirtschaft. Danach möchte sie ein kleines Unternehmen im Textilbereich gründen. Sie hat eine realistische Zukunftsperspektive - zuhause in Afghanistan. 

Das verdankt sie einem Projekt der Jesuiten. Dieser Orden hilft nicht nur Flüchtlingen, sondern tut auch etwas gegen die Fluchtursachen. Dabei sind die Jesuiten sehr erfinderisch. 

Zainab studiert in Afghanistan im Lernzentrum Bamiyan. Das gehört zu dem Projekt „Jesuit Worldwide Learning“ Darin arbeiten renommierte Jesuiten-Hochschulen weltweit zusammen. Ein Teil des Studiums findet mit Hilfe des Internets statt. So können über 3.000 junge Menschen in den ärmsten Ländern, v.a. in Asien und Afrika, 20 verschiedene Fächer studieren. Dabei bekommen sie nicht nur Fachwissen vermittelt. In das Studium integriert sind Kurse für soziale Verantwortung. Die Studierenden werden in ihrer Persönlichkeit gestärkt. Sie lernen, wie man gesellschaftliche Veränderungen herbeiführt. Damit sie dann in ihrem Heimatland Verantwortung übernehmen und damit sie es nachhaltig weiterentwickeln können. 

Ein tolles Projekt! Denn es setzt an der richtigen Stelle an. Es eröffnet jungen Menschen in den unterentwickelten Ländern der Welt eine echte Zukunftsperspektive – und bringt noch dazu diese Länder ein Stück weiter voran. Damit die Menschen auch dort ein würdiges Leben haben und sich dafür vor Ort einsetzen. Dann können auch die Migrationsströme abebben. Eine weltweite Win-win-Situation. Die Jesuiten zeigen uns, wie es geht. 

Die Ansprache stützt sich auf den Artikel „Gemeinsam die Welt verändern“ von Steffen Windschall in „Jesuiten weltweit.“, Heft „1/2018 Ostern, S. 4-10; s. www.jesuitenmission.de; weltweit@jesuitenmission.de">weltweit@jesuitenmission.de

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26255
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