SWR4 Abendgedanken

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„I have a dream“. Ich habe einen Traum.

 

 

Martin Luther King hat diese Rede gehalten. Heute genau vor 50 Jahren ist er in Memphis Tennessee durch einen weißen Rassisten ermordet worden.

Wie alle Menschen schwarzer Hautfarbe sind auch die Kings durch die damalige Rassentrennung in den Südstaaten Amerikas diskriminiert worden. Sein engster Freund in der Nachbarschaft etwa ist ein Junge mit weißer Hautfarbe gewesen. Gemeinsam auf die Schule gehen konnten sie aber nie, weil es für Schwarze extra Schulen gegeben hat.

Schon früh hat er deshalb begonnen, gegen diese Ungerechtigkeiten zu kämpfen und sich für deren Beseitigung einzusetzen. Geprägt worden ist er auch stark durch den gewaltlosen Kampf von Mahatma Gandhi.

Martin Luther King ist dann Prediger einer Baptistengemeinde geworden. Tausende von Menschen hat er zu gewaltlosen Protestmärschen mitgenommen. Einer der Höhepunkte war eben seine Rede „I have a dream“. Hier drückt er seine Überzeugung aus, dass eines Tages die Menschen erkennen, dass sie gleich sind, egal welche Hautfarbe sie haben. Dass sie miteinander leben können und Gerechtigkeit erfahren. Durch seinen Einsatz hat er schließlich erreicht, dass die Rassentrennung gesetzlich aufgehoben und das uneingeschränkte Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung eingeführt worden ist. 1964 hat er für seinen Einsatz für die soziale Gerechtigkeit den Friedensnobelpreis erhalten.

Auch unsere Gesellschaft braucht Menschen, die mutig auf Missstände hinweisen. Die Wege aufzeigen, wie man besser miteinander leben kann. Denn viele leben oft gegeneinander und nicht miteinander. Da werden Menschen ausgegrenzt, deren Geld nicht für ein gutes Leben ausreicht, die deshalb auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Häufig werden sie sogar als Schmarotzer bezeichnet. Genauso geht es denen, die Schutz und Hilfe bei uns suchen, weil sie in ihren Heimatländern Schlimmes erlebt haben und geflüchtet sind. Asylanten werden sie abschätzig genannt.

Wie Martin Luther King habe auch ich einen Traum, dass die Menschen in unserem Land  miteinander reden und nicht übereinander. Dass nicht die Hautfarbe, die Herkunft oder die Religion bestimmen, wie ein Mensch behandelt wird, sondern dass einfach gefragt wird, was der andere braucht und er dann Hilfe bekommt. Dass nicht jeder auf seinen eigenen Reichtum schielt, sondern dass allen wichtig wird, dass jeder gut leben kann. Dass nicht Angst vor dem Anderen unser Leben bestimmt, sondern Achtung gegenüber jedem anderen.

Denn erst dann kann wirklich Frieden in der Gesellschaft sein.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26207
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