Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Was für ein viel versprechender Sonntag ist das heute.
Einer mit zwei Namen sogar.
Erstmal heißt er: Totensonntag.
Das ist wichtig.
Ein Sonntag ganz für unsere Toten muss sein!
Heute gedenken wir besonders der Menschen,
von denen wir uns im vergangenen Kirchenjahr haben verabschieden müssen.
In vielen evangelischen Kirchen werden nachher ihre Namen verlesen,
es werden Lichter für sie angezündet,
es wird gesungen und gebetet.
Und viele trauernde Angehörige werden dabei sein
und Ihnen wird ihr Heimweh gut tun und weh tun. Beides!
Aber damit dieser Sonntag ein nicht ganz und gar trostloser bleibt,
gibt es eben noch einen zweiten Namen für ihn.
Der Totensonntag heißt nämlich noch Ewigkeitssonntag dazu.
Der Tod und die Ewigkeit fallen auf einen Tag.
Was ist das für eine Botschaft.
Das heißt nämlich:
Es gibt Beides.
Den Tod sowieso –
aber es gibt auch die Ewigkeit.

Womöglich ist es schon eine ganze Ewigkeit her,
dass die Leute an so etwas geglaubt haben.
Sie glauben zwar an unglaublich Viel, auch an Unglaubliches,
sogar an Wunder und an Engel,
sogar an Wiedergeburt und Energieen,
aber an die Ewigkeit bei Gott,
das glauben die Leute wohl weniger gern.
Ja es stand sogar in der Zeitung zu lesen,
dass es so ist.
Am wenigsten glauben die Leute von heute
dass es so etwas wie Ewigkeit gibt.
Dabei wollen doch alle möglichst lange leben.
Ein langes Leben ist doch für viele der größte Wunsch.
Und kaum will Gott diesen Wunsch auch erfüllen,
da springen ihm die Leute auf und davon.
Dabei verkürzen sie sich das kurze Leben damit ganz arg.,
ja sie verkürzen es um eine ganz lange Zeit,
nämlich um die Ewigkeit.

Wenn wir nur noch an die Zeit glauben,
von der es bekanntlich viel zu wenig gibt,
dann geht uns das größte Versprechen des christlichen Glaubens verloren.
Denn Jesus hat einmal gesagt:
„Wer an mich glaubt,
der hat das ewige Leben!“
Wohl gemerkt, der hat es – und nicht,
der wird es irgendwann bekommen.
Der hat es,
schon hier und jetzt und heute.
Ewiges Leben wäre damit also
Leben mit Gott vor und nach dem Tod.
Und das bedeutet allen Ernstes:
Die einzig wirklich lebensverlängernde Maßnahme,
die es gibt,
ist die Ewigkeit,
und an der bekommen wir Anteil,
wenn wir anfangen an Jesus Christus zu glauben.
Dann haben wir nicht etwa erst Zukunft,
wenn wir tot sind,
sondern
in der Zeit von heut
ist schon ein Stück Ewigkeit.
So fängt sie an,
ausgerechnet am Totensonntag
und hört nicht mit ihm auf.
Wenn wir uns darauf verlassen,
dass Gottes Zeitvertreib Ewigkeit heißt,
dann ist das wirklich ein viel versprechender Sonntag heute –
und wir können Hoffnung haben,
für die, die schon vor uns gegangen sind
und für uns,
die wir noch hier sind-
und doch schon beizeiten angefangen haben
mit dem Glauben an Gott,
wenn wir beten:
„Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit
Amen“.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2612
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