Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Wenn man die Geschichten über Jesus so ansieht, fällt auf: Er hat keinen Menschen gemieden: weder Große, noch Kleine, weder die Hochgestellten, noch die Ausgestoßenen. Ja selbst seinen Feinden und Gegnern ist er freundlich begegnet.
Aber ganz besonders hat er sich um die gekümmert, die nichts zu sagen hatten: die Kinder, die Kranken, die Schwachen, die Armen, die Gescheiterten, die Gestrauchelten. Alle, die nichts vorzuweisen hatten, die hat er ganz besonders ins Herz geschlossen.

Warum eigentlich? - Ist man denn gleich ein besserer Mensch, nur weil man schwach und bedürftig ist? Nein, ich glaube, Jesus hat gesehen:
die Schwachen und Bedürftigen, die konnten ganz einfach annehmen, was er zu geben hatte. Denn um etwas entgegenzunehmen, braucht man leere Hände. Und Jesus hatte jede Menge zu geben: Mut und Trost, Liebe und Erbarmen, Gnade und Hoffnung. Und wieder heil werden.

Wenn es gut läuft im Leben, dann glaubt man schnell: Alles, was ich geleistet habe, habe ich aus eigener Kraft geschafft. Dann kommt es einem so vor, als hätte man sein Leben auch verdient. Wie schnell kann man dann übersehen, wie viel einem doch geschenkt wurde, ohne eigenes Zutun:
- Welche Chancen hatte ich im Leben, die anderen nicht offen standen?
- Mit welchen Begabungen bin ich gesegnet?

So vieles, was zu meinem Erfolg und Wohlergehen nötig ist, habe ich selbst gar nicht in der Hand. Und sich das einzugestehen ist gar nicht so leicht. Jesus zieht es zu den Menschen, die sich ihrer Sache nicht so sicher sind. Die schutzlos sind. Und mit leeren Händen dastehen.
Ihnen bringt er die frohe Botschaft. Ihnen sagt er:

„Gott sieht das Herz an.“ -Meint Ihr denn wirklich, Gott ist vor allem an Eurer Kraft und an Euren Leistungen interessiert?
Gott sieht das Herz an. Alles andere ist nicht so wichtig.
Ihr dürft mit leeren Händen kommen.

Und die Geschichten über Jesus zeigen: keiner der so zu ihm kam, ist mit leeren Händen gegangen. Sie wurden alle reichlich beschenkt mit dem, was sie wirklich zum Leben brauchten:  Mut und Trost, Liebe und Erbarmen, Gnade und  Hoffnung. Und wieder heil werden.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=26103
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