SWR3 Gedanken

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Noch fünf Wochen bis Ostern. Noch fünf Wochen Fastenzeit. Das klingt vielleicht ein bisschen alt und verstaubt – irgendwie total unmodern. Und manche denken dabei vielleicht auch an strenge Moralapostel, die einem den Spaß am Genuss vermiesen wollen. Aber – beim Fasten geht es gar nicht nur darum, auf etwas zu verzichten, was Spaß macht. Man kann fasten auch ganz anders verstehen. Zum Beispiel als Zeit den Blick zu schärfen für das Wesentliche: Was ist mir eigentlich wichtig? Wie sieht für mich ein wirklich gelungener Tag, ein gelungenes Leben aus?

Was ist Ihnen wichtig? Wie sieht ein gelungener Tag für Sie aus?
Geht es darum, besonders viel zu schaffen? Viel zu erreichen? Leben Sie nach dem Motto: Der Schnellste und Effizienteste gewinnt? Oder ist ein Tag dann gut, wenn wir uns 24 Stunden lang keine Blöße gegeben haben? Wenn wir cool geblieben sind, auch wenn unser Herz vor Aufregung vielleicht fast zersprungen ist? Ist ein Tag dann gut, wenn der Kontostand sich deutlich erhöht hat? Oder auch,  wenn wir jemandem mal so richtig gezeigt haben, wo der Hammer hängt? ...

Neben dem klassischen Fasten von Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten kann man auch auf andere Dinge verzichten. Zum Beispiel auf Hetze und Eile. Auf Konkurrenzdenken und Gewinnstreben. Auf Effizienz und Coolness. Und dafür mal ganz langsam, behutsam und ehrlich machen. Fasten bedeutet nämlich auch, aus alten, eingefahrenen Gewohnheiten auszubrechen. 

Was ist mir eigentlich wichtig? Wie sieht für mich ein wirklich gelungener Tag, ein gelungenes Leben aus? Mir diese Fragen zu stellen, das bedeutet für mich die Fastenzeit. Wie gut, dass dafür jetzt Zeit ist. 

 
https://www.kirche-im-swr.de/?m=25996
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