Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Über 9000 verschiedene christliche Konfessionen soll es geben. Dazu gehören Katholiken und Protestanten, Anglikaner und Orthodoxe, aber auch Adventisten und Hutterer und viele kleine, teils unbekannte Gemeinschaften. Die Konfessionen reichen von einer örtlichen Gemeinde bis zur weltweiten Kirche. Viele sind entstanden, weil sie einen eigenen Weg gehen wollten im Glauben, im Gottesdienst oder in der Alltagspraxis. Sie fühlten sich nicht mehr zu Hause in der Gemeinschaft, zu der sie ursprünglich gehörten. Diese Konfessionen sind teils untereinander verbunden, grenzen sich aber auch deutlich voneinander ab.

Viele sehen in dieser Fülle  etwas Positives, ein Zeichen christlicher Vielfalt. Ich bin da skeptisch. Denn in dieser Vielfalt stecken auch viel Trennung, Streit und Misstrauen. Und Misstrauen unter Christen stärkt gewiss nicht das Vertrauen in den christlichen Glauben. Die Einheit der Christen ist immer noch eine fordernde Aufgabe. Da macht mir Hoffnung, dass zwar nicht alle Christen genau das Gleiche glauben, aber immerhin zusammen beten können: So hat Jesus etwa allen Christen das „Vater unser“ gegeben, das vielleicht wichtigste gemeinsame Gebet.

Heute ist Weltgebetstag. Der Weltgebetstag ist die größte ökumenische Basisbewegung von Frauen. In über 170 Ländern feiern heute Frauen aus unterschiedlichen Konfessionen ökumenische Gottesdienste und laden alle zum gemeinsamen Gebet ein. In diesem Jahr sind es Frauen aus Surinam in Südamerika, die mit ihrem Leben und Glauben die Texte der Gottesdienste prägen.

Die Frauen erheben einen hohen Anspruch, wenn sie einen Welt-Gebetstag ausrufen. Zugleich machen sie klar: Es geht ums Ganze, um das gemeinsame Gebet aller Christen. Das kann ein Zeichen der Einheit sein. Vielleicht sogar über die christlichen Gemeinschaften hinaus - als ein Zeichen für die Einheit aller Menschen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25981
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