SWR3 Gedanken

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„Wir haben die Migranten angeschaut: Und siehe da: Es sind Menschen.“ Das sagt Domenico Locano,  er ist Bürgermeister des italienischen Ortes Riace in Kalabrien, im äußersten Süden Italiens. Hier kommen sehr viele Flüchtlinge an. Die Bewohner von Riace wollen, dass diese Menschen gut aufgenommen werden. In der Ausstellung „Jenseits von Lampedusa-willkommen in Kalabrien“* werden deshalb die alten und neuen Bewohner von Riace vorgestellt. Meine Kirchengemeinde zeigt die Ausstellung in der Fastenzeit.  „Va Bene“, sie sind richtig klasse, die Italiener, die da gezeigt werden. Zum Beispiel Teresa.  Sie kocht Pasta für die Flüchtlinge, organisiert eine Geburtstagsfeier für Mahmoud, der seinen 18. Geburtstag ohne die eigene Familie feiern muss, die im Krieg zurück geblieben ist. Aber auch Teresa lebt nicht nur auf der Sonnenseite Kalabriens:  Ihre Nieren sind schwer krank. Die blonde Italienerin Mitte 50 sagt: „Ich verstehe mich auf Anhieb mit diesen Menschen, […]. Vielleicht liegt das an meiner Krankheit, oder vielleicht spüren sie, dass ich auch leide, wenn auch anders als sie. Wir brauchen  uns nur anzusehen oder anzulächeln, und dann stellt sich irgendeine Verbindung zwischen uns her. Sicher, ich tue alles Mögliche für diese armen Menschen, die auf der Flucht sind. Aber ganz ehrlich: Sie geben mir auch unendlich viel. Wahrscheinlich mehr als ich ihnen geben kann.“

Die Ausstellung zeigt Orte der Menschlichkeit. Eine tolle Perspektive für die Fastenzeit, finde ich. Mir fallen viele Menschen ein, die sich auch bei uns für Flüchtlinge einsetzen. Hendrik etwa , der mit dem gleichaltrigen Mohammed Mathe lernt, damit er die Aufnahmeprüfung für die Ausbildung schafft. Oder Dorothee, die seit drei Jahren jede Woche Kaffee im Pfarrheim kocht, damit die Flüchtlinge ihr von Problemen im Alltag erzählen können. Einfach menschlich. „Va bene!“

*https://www.topographiendermenschlichkeit.de/kalabrien/

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25971
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