SWR2 Wort zum Tag

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“Pures Wissen ist für die Zukunft des Menschen zu wenig. Auf andere Dinge kommt es an: Auf Werte, glauben, unabhängiges Denken, Fürsorge für andere, Zusammenarbeit.”

Es war kein Geisteswissenschaftler oder Kirchenmensch, der das gesagt hat. Es war Jack Ma, einer der reichsten Unternehmer der Welt. Jack Ma ist Chef von Alibaba, einem der größten IT-Konzerne in China, also der Welt. Erfolgreich und reich ist er geworden durch die Digitalisierung. Er hat profitiert wie nur wenige, davon dass Computer allgegenwärtig sind und ihre Algorithmen immer schlauer werden.

Aber anscheinend macht Jack Ma dieser Erfolg der Maschinen Sorge. Aus dem was er im Januar auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gesagt hat, muss man das heraushören.

Im Tiefsten sorgt  er sich sogar  um die Zukunft des Menschen, wo Maschinen immer intelligenter werden. Was macht uns Menschen zu Menschen, wenn Maschinen nicht nur stärker und schneller sind. Sondern wenn sie auch mehr wissen, hochkomplexer rechnen und selber lernen? Den zukunftsfähigen Kern von uns Menschen, so hab ich ihn verstanden, sieht Jack Ma in unseren sozialen, emotionalen, geistigen, kreativen und spirituellen Gaben. Wir Menschen haben Zukunft, wenn wir fühlen, für einander sorgen, humane Werte, glauben und denken miteinander verbinden. So verstehe ich Jack Ma.

Und das sollten wir, unsere Kinder und Enkel für die Zukunft lernen: „Alles was wir unseren Kindern beibringen“, sagt Jack Ma, „sollte sich unterscheiden von Maschinen: Sport, Musik, Malen, Künste. So stellen wir sicher, dass wir Menschen sind und keine Maschinen.“

Ich kenne mich mit „Künstlicher Intelligenz“ nicht gut aus und was die Digitalisierung bringen wird. Kann man das heute genau wissen? Aber mich überzeugt, was Jack Ma als große Zukunftsperspektive umreißt.

Ich glaube als Christ, Gott hat uns Menschen im Kern nicht als Großhirnwesen gedacht, die zuerst denken und rechnen. Und der tiefste Sinn des Lebens liegt auch nicht in der Arbeit. Vielleicht schon eher im Spiel, im Künstlerischen, im Miteinander, im Kreativ sein mit anderen. Darin, dass wir lieben können, glauben und dass wir uns kümmern um andere. Vielleicht wird so das Leben besser und friedlicher in Zukunft. Menschlicher.

Wenn wir nicht schwächere Maschinen werden wollen, sondern echte Menschen. Und noch etwas, macht mich als Mensch besonders. Ich kann auch mal närrisch aus dem Häuschen sein feiern und lachen. Und mich und unsere Welt humorvoll selbstkritisch sehen. Gott sei Dank.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25910
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