SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Er ist ein eher seltener Anblick, aber in diesen Tagen leuchtete er groß und bunt vor meinem Wohnzimmerfenster, der Regenbogen.

Gerade ist die Landschaft noch regengrau und trist, da schleicht sich ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke ein Regenbogen entsteht. Dieses Mal ist er besonders prächtig von einem Ende zum anderen taucht er die Landschaft in ein buntes Licht. Die Intensität seiner Farben wechselt schnell von kräftig und bunt zu fragil und durchscheinend.

Und jedes Mal, wenn der Regenbogen  auftaucht, muss ich innehalten, ihn bewundern.Einfach weitermachen geht nicht. Ich nehme mir eine kleine Auszeit , um ihn anzuschauen.

Dieses Schauspiel der Natur rührt mich immer wieder an und erinnert mich dabei an die alte Erzählung  von Noah, der Sintflut und der Arche.

Gott, so wird dort erzählt, war entsetzt über das Verhalten der Menschen und hatte beschlossen, die Erde und die Menschen zu vernichten. Er wollte es regnen lassen, bis alle Lebewesen ertrunken wären. Nur Noah war  ein gottesfürchtiger Mann. Er sollte verschont bleiben und bekam von Gott den Auftrag, eine Arche zu bauen.

Seine Familie und je ein Paar der Tiere sollten darin die Sintflut überleben. Als die Flut vorüber ist und die Erde wieder bewohnbar ist, schließt Gott mit Noah einen Bund.

Er sagt: „Nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben“ (Gen 9,11b).

Und er fährt fort: „ Meinen Bogen setze ich in die Wolken, er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen mir und der Erde. (Gen 9,13)

„Steht der Bogen in den Wolken so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen“ (Gen 9,16).

Langsam verblasst der Regenbogen vor meinem Fenster.

Aber er bleibt  ein geheimnisvolles, sehr konkretes und zugleich ungreifbares Zeichen, das den Himmel mit der Erde verbindet. Und eine Erinnerung an das Versprechen Gottes, die Erde nicht mehr vernichten zu wollen.

Ich staune und komme ins Gespräch mit Gott: Danke für den Regenbogen. Hilf mir, die Erde zu bewahren. Und ermutige mich, meinen Teil dazu beizutragen, so wie ich es kann.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25837
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