SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Es gibt viele Segensworte. Aber am meisten von allen berühren mich noch immer die, die am Ende jedes Gottesdienstes gebetet werden. Und die gehen so: „Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und schenke dir Frieden.“

Diese Worte stammen aus alter Zeit. Gott gab sie den Israeliten mit auf ihrem Weg durch die Wüste. Und sie begleiten auch mich auf meinem Weg durch die Zeit, durch meinen Alltag, auf den Durststrecken meines Lebens.

„Der Herr segne dich und behüte dich“: Ein gesegneter Mensch bin ich. Unter Gottes Schutz und Schirm kann ich durch das Leben gehen. Keine Widrigkeiten, keine Schwierigkeiten sollen mir ernsthaft etwas anhaben. Weil Gott seine Hand über mich hält. Über mich und unter mich. Neben mich und hinter mich. Von allen Seiten umgibt er mich. Ich bin nicht allein. Und dann geht der Segen weiter:

„Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig“: Gott hat ein Gesicht, und das wendet er mir zu. Es ist ein freundliches, ein gnädiges Gesicht. Wie das Gesicht eines Freundes, das strahlt, das leuchtet, wenn wir uns begegnen. Selbst dann, wenn ich Fehler gemacht habe. Wenn ich mich lange nicht gemeldet habe. Wenn ich kein guter Freund war. Gottes Freundschaft gilt. Und sein Gesicht leuchtet. Über mir und in mir. Und am Ende heißt es:

„Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden“: In diesen Worten kommt Gott mir ganz nah. Ein bisschen Himmel kommt auf die Erde. Friede sei mit dir. Geh gesegnet und behütet durch diesen Tag. Welche Durststrecken auch immer er bringen mag. Gottes Segen sei über dir und unter dir, neben dir und hinter dir. Und vor allen Dingen in dir. In deinem Herzen, in deiner Seele.

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