Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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So genannte To-Do-Listen sind was Gutes: Wenn ich die Aufgaben, die noch zu tun sind, aufschreibe, dann sind sie auch schon ein bisschen erledigt. Und ich fühl mich besser. Die Dinge, an die ich in nächster Zeit unbedingt denken muss, die belagern dann nicht mehr meinen Kopf oder halten mich abends vom Einschlafen ab. Sie stehen auf dem Papier. Ich hab sie notiert und sortiert, und das ist schon eine erste Form von Abhaken. Wer To-do-Listen führt, der ist entspannter und glücklicher. 

Es gibt für mich aber noch eine zweite Möglichkeit, mich von all den To-Dos etwas zu lösen, und das ist, Sie werden lachen: beten! Wenn mein Kopf wieder mal voller Dinge ist, die noch zu erledigen sind, wenn ich denke: wie krieg ich das nur alles hin! Dann kommt mir Gott sei Dank manchmal Gott in den Sinn. Und ich rufe: Bitte, hilf mir! Sorge mit dafür, dass ich das alles schaffe, oder wenigstens: das Wichtigste schaffe! Und meistens hilft das. Vielleicht schon deswegen, weil ich - so ähnlich wie bei den to-do-Listen - die Dinge irgendwo hin werfe, wo sie dann besser aufgehoben sind als in meinem armen Kopf. Bei Gott eben. Er ist eine Art zweite, höhere Instanz, die mich entlastet. Ich bin nicht mehr alleine zuständig für alles, es gibt da jemanden, der meine Sorge mit mir trägt. 

Und es gibt jemanden, der für mich Sorge trägt, für mich als Person. Da ist Gott noch besser als die To-do-Liste. Wenn ich zu ihm rufe, dann höre ich ihn sagen: Mach dich nicht verrückt. So wichtig sind alle deine To-dos nun auch wieder nicht. Du als Mensch bist viel wichtiger. Du bleibst meine geliebte Tochter, egal, was du schaffen und erledigen kannst. Wenn ich das beim Beten höre und in mir wirken lasse: dann können mir all die To-Dos nicht mehr so viel anhaben.

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