SWR3 Gedanken

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„Euch schickt der Himmel!“ So habe ich die Freunde begrüßt, die mich spontan besuchen kommen. Denn was sie nicht wissen konnten: Meine Waschmaschine war gerade ausgelaufen und hat meinen Keller überflutet. Ich war alleine mit meinen beiden Kindern zu Hause und habe gerade überlegt, was ich denn jetzt tun kann. Da hat es an der Tür geklingelt. Die Freunde sind geblieben. Sie haben sich um die die Kinder gekümmert und ich mich um das Wasser und die Waschmaschine. Der Tag war gerettet.

Reiner Zufall, sagen die einen jetzt vielleicht. Reiner Zufall, dass die Freunde gerade in dem Moment geklingelt haben. Das glaube ich nicht. Ich glaube, dass Menschen manchmal geschickt werden. Vom Himmel. Dass Sie zu Boten werden und zu Helfern und Helferinnen in der Not. Das kann in Alltagsdingen passieren, so wie bei meiner ausgelaufenen Waschmaschine. Es kann aber auch sein, dass Menschen zu Boten werden in Situationen, die weitaus tiefgehender sind.

In der Bibel werden solche Boten manchmal Engel genannt. In einem Psalm heißt es: „Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“ Viele Eltern suchen sich diese Worte als Taufspruch für ihre Kinder aus. Und das kann ich gut verstehen. Es tut mir gut zu wissen: Ich werde begleitet auf meinem Weg. Gottes Boten behüten mich. Mir hilft es die Dinge so zu sehen. Ich verstehe die Hilfe, die mir von anderen Menschen zuteilwird in großen und in kleinen Dingen als einen Teil des Wirkens Gottes in der Welt. Ich glaube, so kommt Gott uns Menschen nahe. Vielleicht kann ich Gottes Boten nicht immer gleich erkennen. Sie tragen eben nicht immer Flügel und sind auch selten reine Lichtgestalten. Aber sie kreuzen meinen Weg – wie die Freunde im rechten Moment.
Ich wünsche Ihnen Begegnungen, in denen Sie spüren können: Gott ist ganz nah! 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25709
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